The Marble Man - Support by: Sperenzi

Beginn: 20:00
6-8 Euro
The Marble Man
Contrapunkt Soft - The Marble Man & Sperenzi

Als im Jahr 2007 Sugar Rails, das Debütalbum von The Marble Man erschien, waren die Kritiker durch die Bank wie vom Donner gerührt. Denn die Songs des damals 18 Jahre jungen Josef Wirnshofer aus Traunstein im Chiemgau künden nicht nur von Talent. Sie vereinen Souveränität und Leichtigkeit, also Eigenschaften, die man normalerweise nicht von einem Abiturienten erwartet. Drei Jahre später folgt mit Later, Phoenix... Album Nummer zwei. Darauf befinden sich Songs, die allesamt als Blaupause für zeitloses Songwriting herhalten könnten. Aus ihnen sprechen ein Ernst und ein Fatalismus, die man auch einem 21-Jährigen kaum zutraut. Mit Later, Phoenix... hat The Marble Man ein klassizistisches Songwriting-Album vorgelegt. Die Strophen sind gedrechselt, die Refrains sind geschnitzt.

Im Herbst 2013 erschien Haidhausen, Album Nummer drei. Sofort erkennt man die Handschrift des Josef Wirnshofer, dennoch scheint alles anders zu sein als auf den Vorgängeralben. Die Musik ist ganz und gar dem Song verpflichtet, Verspieltheit findet nicht statt. Wohl aber klangliche Opulenz, Tiefgang und Gewicht. Der kompromisslose Purismus dieser Produktion verwundert vor allem, weil Haidhausen zum ersten Mal ein echtes Band-Album ist. Zwar hat Josef Wirnshofer wieder alle Songs im Alleingang geschrieben, instrumental ausgearbeitet wurden sie aber von der fünfköpfigen Band im Proberaum. Sämtliche Stücke auf Haidhausen wurden live eingespielt. Nach der Veröffentlichung von Haidhausen war die Band ausgiebig auf Tour, hat über 50 Konzerte in Deutschland und im Ausland gespielt und u.a. eine Live Session für die renommierte Londoner Songplattform Daytrotter aufgenommen.

Im Januar 2015 veröffentlichen The Marble Man nun mit Totem eine neue Single. Sie erscheint als limitierte, handnummerierte Vinyledition in einem eigens angefertigten Cover des Münchner Siebdruck-Künstlers Señor Burns. Die 7-Inch wird ausschließlich bei Live-Konzerten der Band erhältlich sein. Ein stoisches Galeeren-Schlagzeug und ein fiebriger Bass bestimmen „Totem“, die A-Seite der Single. The Marble Man geleiten in einen finsteren Raum, in dem die Beklemmung von der Decke tropft. Vereinzelt blitzen an den Wänden kleine Ornamente auf. Die mondsüchtige Atmosphäre verdichtet sich immer weiter, bis der Raum vollends von Klangschwaden erfasst wird. Die B-Seite, „Caulfield“, ist eine Fortsetzung des Stückes „Holden“, das 2010 auf Later, Phoenix... erschien. Krautige Synthie-Flächen und das dreckige Brummen eines MS-20 schaffen hier eine analog-elektronische Klangästhetik. Holden ist angekommen in der Existenzialisten-Disko.

Lokaler Support beim Release-Tour Auftritt von The Marble Man gibt mit Pop aus Tirol und Kanada: Sperenzi wurde im Jahr 2013 von Joe Auer (Synths), Andi Liedl (Bass), Phil Hager (Drums) und dem kanadischen Sänger Ryan MacGrath in Tirol gegründet. Die Band strickt aus wogenden Synthsounds, fließenden Basslinien, einem treibenden Schlagzeug‐Beat und einer markanten Stimme einen Pullover, der ihre Geschichten erwärmt. Die Musik pendelt zwischen Konvention und Grenzüberschreitung, zwischen retro und modern, gekonnt und naiv: die Band versucht dabei Gegensätzliches zu fassen und den Blick auf das Dazwischen zu richten. Die erste EP, bislang unveröffentlicht, wurde 2014 in Eigenregie aufgenommen, mit Unterstützung von Andi Freudenschuss und dem kanadischen Musiker Aaron Collier (Mixing, Scientists of Sound).