"Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken"

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"Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken"
Zur Kritik antideutscher Ideologie und Politik: Buchvorstellung mit Gerhard Hanloser

Auf "linken" Demonstrationen und Veranstaltungen ist man in den letzten Jahren immer wieder mit merkwürdigen Phänomenen konfrontiert: vermeintlich radikale Linke schwenken Israel- und USA-Flaggen, propagieren die bedingungslose Solidarität mit der Regierung Scharon und unterstützen die Weltordnungspolitik der amerikanischen Neokonservativen. Antikapitalistische Positionen geraten unter den Generalverdacht des völkischen Denkens und "linken Antisemitismus". Kritik an den herrschenden Zuständen wird zu reiner Denunziation und Polemik. Bei der in den letzten Jahren sich ausbreitenden Strömung der Antideutschen handelt es sich um ein Krisen- und Zerfallsprodukt der deutschen Linken. Sie verbindet die Unfähigkeit zu einer produktiven Selbstkritik linker Irrtümer und Schwächen mit einer Aufgabe von Herrschafts- und Kapitalismuskritik und mündet schließlich in bedingungslose Befürwortung der bestehenden globalen Verhältnisse.
Gerhard Hanloser stellt in einem Rückgriff auf linke Bewegungsgeschichte der letzten vier Jahrzehnte heraus, wie es zu einem Phänomen wie den Antideutschen kommen konnte.